Patria "Randonneur 28" - zurück zu den Wurzeln

November/Dezember 2011:

Nach meiner persönlich sehr langen Randonneur-Abstinenz sollte es wieder einmal ein traditioneller Randonneur mit 28"-
Laufrädern sein.
Meine Vorstellung, ein gut gemachter und gemuffter Stahlrahmen mit einer gelöteten Stahlgabel mit Feingußgabelkopf, dazu
mußten meine ergonomischen
Gegebenheiten und Sitzgewohnheiten berücksichtigt werden. Daraus entstanden ist ein Patria-
Randonneur-Rahmen mit einer angepaßten Geometrie, auf dem ich mich sofort wohlgefühlt habe.
Die wenigen Touren, die ich in diesem Jahr mit meinem neuen Flitzer absolvieren konnte, zeigten eines, einerseits ein sehr
komfortables Fahren, die Stahlgabel spielte ihre Vorzüge voll und ganz aus und andererseits ein sehr schnelles und
leichtrollendes Rad mit einer sehr stimmigen Lenkgeometrie.
Also wieder mal Hut ab vor Patria und deren Lenkgeometrien.

Zusammengebaut habe ich mir meinen Renner mit einer einer klassischen Sugino Kettenradgarnitur, Shimano Deore XT
(27 Gang) Kettenschaltung geschaltet mit Shimano-Lenkerenschaltern mit Paul Comp Road Thumbies als Daumenschalthebel
oben am Lenker, Avid-V-Bremsen, direkt von einem angepaßten Tektro-Bremsgriff angesteuert, mit zusätzlichen
Oberlenkerbremsgriffen aus dem Cross-/Querfeldeinbereich. Ein Brooks B17-Sattel und Time Klickpedale runden das Bild ab.
Aufsehen erregte ich immer wieder, wohl durch den Hebie-RearRider-Gepäckträger und den Salsa Woodchipper Rennlenker
mit den stark nach außen gebogenen Lenkerenden.
An diesem Fahrrad sind bisher Reifen der Dimension 35-622/37-622 der Typen Vittoria Randonneur Hyper und Schwalbe
Marathon Racer eingesetzt.

http://www.patria.net/fahrraeder/randonneur/

Mit dem Begriff Randonneur werden vielfach falsche Fahrräder bezeichnet, reinrassige Randonneur Modelle gibt es nur wenige
auf dem Markt. Es genügt nicht nur, an ein sportliches Rad einen Rennlenker zu montieren und schon fertig ist der Randonneur,
genau genommen muß die Geometrie für den Rennlenkereinsatz optimiert werden.

Also Augen auf beim Randonneur-Kauf!

 

Update 1.6.2012

Der sehr positive Grundeindruck hat sich weiter bestätigt. Mit diesem Rahmen ist es gelungen, ein schnelles Fahrrad mit
enormen Komfortvorteilen des Werkstoff Stahl zu verbinden.
Ich hatte in diesem Jahr bei meinen ersten Wochenendfahrten auf den teils sehr welligen Straßen in Mecklenburg-Vorpommern
und Sachsen-Anhalt das "Aha-Erlebnis" als ich verwundert nach unten sah, ob ich denn auch genügend Luft im Reifen hätte, von
den Wellen und Straßenunebenheiten war nicht viel zu spüren, ein wenig half sicher auch, die Spannung in der Lederdecke
meines Brooks B17-Sattels etwas nachzulassen.
Getrennt habe ich mich wieder vom Hebie RearRider-Gepäckträger, durch den extrem weit nach hinten verschobenen
Schwerpunkt fing das Vorderrad ab einer Geschwindigkeit von ca. 28 km/h auf der Straße an zu tanzen. Inzwischen verrichtet
mein guter alter Tubus Cosmo Edelstahlträger wieder seine Arbeit, ohne Beanstandungen meinerseits.
Der Tausch der Bremsanlage von Avid SD 7 auf Avid Single Digit Ultimate brachte eine etwas bessere Bremswirkung, die später
montierten Brake Booster verbesserten den Druckpunkt eindeutig und reduzierten die Quietschgeräusche

Patria Randonneur 28

Herbst 2011 in Dorndorf/Werra

 

Update 2013:

Inzwischen ist auch der Salsa Woodchipper Rennlenker einem konventionellen Compact-Rennlenker von Procraft samt passendem
Aheadsetvorbau gewichen. Die weit ausladenden Lenkerenden und die damit verbundenen extreme Breite des Salsa Woodchipper
Rennlenkers machten immer wieder Schwierigkeiten bei Bahntransport, auch benötigte ich sie beim Fahren nicht.

Update 2014:

Inzwischen wurden an beiden Laufrädern ein zweiter Satz Felgen benötigt.
Bei den Bremsbelägen bin ich an meiner V-Bremse Avid Single Digit Ultimate immer wieder zu den rot-schwarzen KoolStop
dual compound Einschubbelägen zurückgekehrt, auch wenn in manchen Situationen die VR-Bremse zu leichtem Quietschen neigt.

Zugunsten des höheren Pannenschutzes bin ich auf Schwalbe Marathon Supreme-Faltreifen in 37-622 umgestiegen, die sehr leicht abrollen.

Juli 2014 am südlichen Ende des Moldaustausses